Stadt

Eine gemeinsame Mitte am Wasser

Blick auf die HafenCity und den Grasbrook | © fotofrizz

Eine neuer Treffpunkt soll die Anwohnerïnnen der Veddel und des Grasbrooks zusammenbringen. Es gibt Planungen, die U4 Richtung Wilhelmsburg weiterzuführen.

Noch sind die Bilder zu Hamburgs neuestem Stadtteil sehr vage. Doch die Planungen um den Grasbrook schreiten voran. Das neue Quartier, das südlich an die HafenCity anknüpft, wird derzeit in einem städtebaulichen und freiraumplanerischen Ideenprozess von drei Teams konkretisiert.  Einen wichtigen Punkt in der Entwicklung stellt hierbei die Verknüpfung mit der Veddel dar. Am nördlichen Eingang zur U4-Halstestelle Grasbrook, soll eine großzügig gestaltete Brücke über Bahntrassen und Straßen die beiden Stadtteile miteinander verbinden, so Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, Geschäftsführer der HafenCity GmbH, in der diesjährigen Jahrespressekonferenz. Zudem ist auf der Seite des Grasbrooks, direkt am Wasser, an der Ecke Moldau- und Saalehafen eine „neue gemeinsame Mitte“ geplant. Hierfür soll eine großflächige Vordachkonstruktion, ähnlich wie sie aktuell am Überseezentrum vorhanden ist, zu einem nachbarschaftlichen Treffpunkt gestaltet werden. Doch statt beispielsweise Markthallen zu errichten, sollen sich die Bewohnerïnnen den Ort selbst aneignen und mit ihrer Nutzung prägen, so Bruns-Berentelg. Wie genau der Ort in Zukunft aussehen wird, entscheidet eine Jury am 3. April. 

Blick auf den Grasbrook aus dem Osten | © foto frizz
Blick auf den Grasbrook aus dem Osten | © foto frizz

Kultur und Gewerbe im Hafentorquartier

Der südliche Ausgang der U-Bahnhaltestelle wird das gewerbliche Hafentorquartier mit dem Grasbrook verbinden. Dort sollen die beiden denkmalgeschützten Lagerflächen, die direkt am Ufer des Saalehafens liegen, zu Arbeitsplätzen und einem Kulturort mit Gemeinschaftseinrichtungen umgewidmet werden. Die Flächen des Kaispeicher G wurden während des zweiten Weltkriegs als Arbeitslager für Kriegsgefangene und Insassen der Konzentrationslagers Neuengamme genutzt. Bisher ist nicht klar, inwiefern das Gebäude als Gedenkstätte genutzt werden kann. Dies wird derzeit vom Denkmalschutzamt und der Gedenkstätte Neuengamme geprüft. Ebenfalls muss geprüft werden, auf welchem Weg die U4 Richtung Wilhelmsburg verlängert werden kann. Hierfür gibt es bisher noch keine eindeutige Idee. Es besteht die Möglichkeit die U-Bahn durch das Hafentorquartier bzw. auf Stelzen über dem Wasser durch den Saalehafen laufen zu lassen.

Die Flächen auf der gegenüberliegende Seite des Saalehafens, die aktuell noch der Tschechei gehören, sollen in den kommenden Jahren in städtische Hand zurück geführt werden. Geplant sind an dieser schmalen Stelle ab den 2030er Jahren grüne Uferzonen. 

35 Kräne befinden sich aktuell in der HafenCity. 10 weitere sollen im Laufe des Jahres dazukommen. | © André Dekker
35 Kräne befinden sich aktuell in der gesamten HafenCity. 10 weitere sollen im Laufe des Jahres dazu kommen. | © André Dekker

Die HafenCity wächst

Auch die HafenCity nimmt weiter Form an. Bisher wurden insgesamt 2.800 Wohnungen fertiggestellt, 1.350 Weitere befinden sich 2020 im Bau. Im Mai wird das temporäre Kreuzfahrtterminal am Baakenhafen eröffnet. Ab Juni wird die Versmannstraße zweispurig befahrbar und schafft damit eine verkürzte Verbindung von den Elbbrücken in Richtung HafenCity Universität. Der Start weiterer Bauvorhaben, wie dem Dokumentationszentrum Hannoverscher Bahnhof am Lohsepark, den Sportanlagen im Oberhafen sowie dem Gemeinschaftshaus am Grasbrookpark sind in diesem Jahr geplant. Auch im Elbbrückenquartier geht es voran: Hier soll im Mai kommenden Jahres der Amigo-Vespucci-Platz im westlichen Teil des Elbbrückenquartiers eröffnet werden.

Blick auf den Stadteingang Elbbrücken und den Billebogen | © fotofrizz
Blick auf den Stadteingang Elbbrücken und den Billebogen | © fotofrizz

Planungsphase am Billebogen und in Bahrenfeld

Am neuen Stadteingang Elbbrücken startet im Frühjahr der Brückenwettbewerb zwischen HafenCity und Entenwerder. Zum Sommer 2020 soll ein Rahmenkonzept für die Entwicklung des Billebogens vorgelegt werden. In der Science City Hamburg entsteht in den kommenden Jahren ein neues Stadtquartier, das Wohnen, Freizeit, Forschen und Arbeiten städtebaulich miteinander verknüpfen soll. Momentan werden ein städtebaulich-freiraumplanerisches Verfahren sowie ein Bürgerbeteiligungsprozess vorbereitet, die beide im Herbst beginnen sollen.