Stadt

Denkmal des Monats // Der Jenischpark

In dieser neuen Rubrik stellen wir künftig jeden Monat ein Denkmal vor. Im Februar starten wir mit dem Gartendenkmal Jenischpark, das Ende des 18. Jahrhunderts angelegt wurde.

Wenn man das erste Mal durch den Park spaziert, wundert man sich über eine so große grüne Anlage, die weitestgehend unbebaut ist – und das in begehrter Lage an der Elbe. Noch erstaunlicher ist allerdings, dass der Park ursprünglich 240 Hektar umfasste und damit sechs Mal größer war als heute: Der Erbauer und „Geist“ der gesamten Anlage, Baron Caspar Voght, hatte hier im Sinne einer „ornamented farm“ einen um Landwirtschaft erweiterten, für ihn perfektionierten, englischen Landschaftsgarten errichten lassen. Das Areal umfasste beispielsweise auch den heutigen Loki-Schmidt-Park. Heute ist der Jenischpark Teil des zweiten Grünen Rings, einer 100 Kilometer langen Wanderstrecke, die größere Parks in Hamburg miteinander verbindet.

Schöne Ausblicke vom Jenisch-Haus Richtung Süden: ein Stückchen Elbe und dahinter Finkenwerder | © Louisa Schwope

Für Voght war der Park seine Lebensaufgabe. Vielleicht verwunderlich, oder auch weise, dass er sich mit 76 Jahren (1828) für den Verkauf seiner Ländereien entschied. Hier kam dann der Name Jenisch ins Spiel, denn der Kaufmann und Senator Martin Johann Jenisch erwarb die Anlage und nutzte sie zu repräsentativen Zwecken wie dem Bau seiner Sommerresidenz.

Der Park wurde nach dem Vorbild des englischen Landschaftsgartens angelegt. | © Louisa Schwope

Bei so herrlichem Wetter wie am vergangenen Wochenende kann man in vielen Winkeln wieder errichtete Details des ursprünglichen Parks wie die Eierhütte oder die Knüppelbrücke entdecken oder einfach den Blick auf die Elbe genießen. Nur hat man den Park nicht mehr so für sich, wie es Voght und Jenisch einst hatten.

Die (aufgrund der ovalen Öffnungen) sogenannte „Eierhütte“ in der Bildmitte dient ihrer Giebelinschrift nach den Freunden und der Muße („Amicis et Quieti“).  | © Louisa Schwope
Viele typische Gestaltungsmerkmale des Parks lassen sich heute wiedererrichtet finden, wie diese kleine Knüppelbrücke.  | © Louisa Schwope
Das Ernst-Barlach-Haus im nordöstlichen Teil des Parks zeigt neben Werken des Namensgebers wechselnde Ausstellungen. | © Louisa Schwope
Ein schlichter Zaun grenzt den Park zur Elbchaussee und zum benachbarten Nienstedten ab. | © Louisa Schwope

DATEN:
Angelegt um 1795, Erweiterung ab 1830
Denkmalnr.: 16978
Adresse: Baron-Voght-Straße o. Nr., Jenischpark
Google-Maps-Link: https://goo.gl/maps/jc8EhZmnLvhaBg8B6

Verortung Jenischpark
Über Louisa Schwope
Auf ihrem Instagram-Account @denkmalanhamburg zeigt Louisa Schwope fotografische Begegnungen mit Hamburger Denkmälern. Unter dem Motto "Eine Einladung – ein Schaufenster – ein Spaziergang" will sie Lust machen, sich selbst auf Entdeckungstour zu begeben, Hamburgs Denkmäler mit neuem Blick zu betrachten.