//Anzeige// Die Aktionswoche des BDA Hamburg endet mit einem Sommerfest
Zehn Tage war der BDA Hamburg im Rahmen des Architektur Sommers zu Besuch auf der Veddel und setzte in der Aktionswoche den Schwerpunkt auf die Schnittstelle zwischen dem Veddeler Norden und dem Grasbrook. Welche Qualitäten befinden sich an diesen beiden Standorten? Welche Möglichkeiten gibt es, die beiden Quartiere in Zukunft miteinander zu verknüpfen? Um ein besseres Bild zu erhalten, haben Interessierte in Spaziergängen, Diskussionsrunden, Ausstellungen und Bootstouren die beiden Stadtteile erkundet:
Ein Spaziergang sammelt Worte
Nähert man sich einem Stadtteil, so geschieht dies häufig in Führungen. Lokale Expertïnnen berichten über die Besonderheiten der Quartiere und kreieren mit exklusiven Informationen ein besseres Verständnis für die Besucherïnnen. Mit dem Spaziergang „Sprichst Du Veddel?“ wurde die Perspektive geändert – Ortsfremde versuchten die Veddel in Worte zu fassen. Die Ergebnisse wurden in einem Veddel-Glossar festgehalten.
Von der Nutzung der Wasserräume
Die Veddel und der Grasbrook werden nördlich und südlich von Wasser umgeben. Jedoch wird bis heute vom Baden in Elbe und Bille abgeraten. Was wäre, wenn man im Zuge der Entwicklungen am Grasbrook Möglichkeiten der Wassernutzung mitentwickeln würde? Über die unterschiedlichen Qualitäten und Nutzungsmöglichkeiten wurde in der Veranstaltung „Hamburg geht baden“ diskutiert und Lust auf Mehr gemacht.
Eine Erkundung vom Schiff aus
Wie nah die Veddel und der Grasbrook an der HafenCity liegen, konnte man feststellen, als man sich den beiden Stadtteilen vom Wasser aus näherte. Vom Land fehlt die Wahrnehmung, was sicherlich an der geschlossenen Bebauung der Veddel liegt. Doch auch der Grasbrook ist noch nicht in die imaginären Stadtpläne gerückt. Mit der Bootstour „Über-Setzen“ konnten die Strukturen besser erfasst werden, der Stadtplan im Kopf schärfte sich etwas. Wie die Flächen jedoch nach Fertigstellung aussehen werden und welche neuen Blickbeziehungen damit einher gehen, ist noch unklar.
Vielfältige Formate
Die Veranstaltungen fielen in ihren Formaten sehr unterschiedlich aus und zeigten, wie komplex die Gegebenheiten vor Ort sind: Zum einen liegt die Fläche im Veddeler Norden quasi brach da – LKW’s donnern lautstark Richtung Autobahn und schneiden den Weg zur Elbe ab. Zum anderen liegt jenseits der hohen Gleismauern der Grasbrook – zum jetzigen Zeitpunkt weder sichtbar noch wahrnehmbar. Die baulichen Barrieren sind präsent und es fällt schwer, sich hier in Zukunft eine urbane Ergänzung an die dicht bebaute Veddel vorzustellen.
Damit einher gehen die Bedürfnisse der Anwohnerïnnen der Veddel: Seit vielen Jahren bemühen sie sich um eine Verbesserung der Infrastrukturen – es fehlen Ärzte, ein Drogeriemarkt, Poststellen und Bäckereien, die tagsüber und abends geöffnet haben. Auch die Moschee, die in einer ehemaligen Kneipe untergebracht ist, platzt teilweise aus allen Nähten. Wie lassen sich die beiden Punkte einer Neuentwicklung und Bestandserweiterung miteinander verknüpfen? Wie sehr wird man in der Planung auf die Wünsche der Anwohnerïnnen eingehen? Und welche Veränderungen oder gar Verdrängungen drohen durch den Grasbrook?
Zehn Tage lang wurde ein Blick auf den Stadtteil geworfen, der Status Quo eruiert. Dabei sind neben neuen Veddel-Fans und potenziellen Elbschwimmerïnnen auch die unterschiedlichen Besonderheiten dieses kleinen Stadtteils entdeckt worden. Die tatsächliche Entwicklung um den Grasbrook und den Veddeler Norden, wird man nun aus einer neuen Perspektive verfolgen.
//Dieser Artikel entstand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit dem BDA Hamburg//