Kultur

Von öffentlichen Räumen

Es ist so weit: An diesem Wochenende findet in ganz Hamburg der Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst statt.

Nach über einem Jahr zögernden Wartens, können wir diesen Sommer wieder etwas genießen. Der Impffortschritt und niedrige Inzidenzen ermöglichen einen erweiterten Handlungsspielraum was Zusammenkünfte betrifft – und damit auch den diesjährigen Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst, der am 26. und 27. Juni an vielen Orten in Hamburg stattfinden wird. Während Interessierte sich vergangenen Jahr mit Hilfe einer digitalen Architekturvorstellung informieren konnten, gibt es am kommenden Wochenende vor Ort kostenlose Führungen. 

Schwerpunkt liegt 2021 auf der Landschaftsarchitektur – was nahe liegt: Schließlich hob die Pandemie die Bedeutung öffentlicher Räume so deutlich hervor, dass wir uns schleunigst um einen Diskurs dazu bemühen sollten. Und der Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst dient dazu als idealer Anlass, um sich dem Thema gemeinsam mit Expert:innen zu nähern. 

Grüne Schute im Alsterfleet, ökologische Aufwertung und Plattform für Umweltbildung | © rabe landschaften | Sabine Rabe

Über 20 Projekte werden von Landschaftsarchitekt:innen, Planer:innen, Künstler:innen und Aktiven vorgestellt, wie etwa der Alte Recyclinghof am Bullerdeich 6 in Hammerbrook, der als PARKS-Abschnitt des Alster-Bille-Elbe Grünzugs seit 2019 prozesshaft und partizipativ von Ansässigen zu einem besonderen Freiraum transformiert wird. Müssen Parks immer grün sein? Dass zwei Kiefern ein entscheidendes Gestaltungselement sein können, zeigt der Eingangsbereich eines Physik-Schullabors auf dem Desy-Gelände in Bahrenfeld, der von Landschaftsarchitektur+ Holzapfel-Herziger & Benesch gestaltet wurde. Doch es geht auch um Gebäude: So können sich Interessierte in Wilhelmsburg von der Architektin Medine Altiok durch das muslimische Wasch- und Gebetshaus führen lassen. Das Gebäude ist der erste eigenständige Bau in Hamburg, der eine Bestattung nach muslimischer Tradition ermöglicht. Hoch hinaus geht es auf der Spiegel-Insel am Stadtzentrum. Das 17-stöckige Bürohochhaus Kallmorgen Tower, das nach dem Entwurf von Werner Kallmorgen in den 1960er Jahren fertiggestellt wurde, wurde 2018 vom Architekturbüro Kunst + Herbert behutsam revitalisiert. 

Muslimisches Wasch- und Gebetshaus Friedhof Finkenriek | © Jens Franke

Da die Pandemie dennoch nicht vorüber ist, ist eine vorherige Anmeldung für die Teilnahme an den Touren über die Webseite wichtig: www.tda-hamburg.de

Anmeldeschluss ist bereits morgen, der 25. Juni um 15 Uhr.

Alle Veranstaltungen werden konform mit der Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Freien und Hansestadt Hamburg durchgeführt. Die Kontaktnachverfolgung wird wahlweise analog oder digital (staatliche Corona-App) gewährleistet. Führungen mit Innenbesichtigungen können nur von negativ Getesteten, vollständig Geimpften und Genesenen besucht werden.

Das vollständige Programm gibt es auf der Veranstaltungsseite.