Kultur

Veddel, ein neuer Versuch

Logo Ausstellung Do's, Don'ts & Donuts | © bueroklass.de

//Anzeige// Eröffnung der Aktionswoche mit der bda_hcu denkfabrik Ausstellung „Do’s, Don’ts & Donuts“

Die Veränderungen rund um die HafenCity, Rothenburgsort und den nördlichen Teil der Elbinsel nehmen seit einiger Zeit zu. Erst im vergangenen Jahr wurde die Entwicklung des Kleinen Grasbrooks beschlossen. Mit der Umwandlung aus einer reinen Hafennutzung zum mischgenutzten Quartier wird sich auch der umliegende Stadtraum verändern: An dieser Stelle wandert der Blick schnell auf die gegenüberliegenden Seite der Gleise zur Veddel. Wie wird sich dieser Stadtteil im Zuge der Neugestaltung entwickeln? 

Zwischen Autobahn und Gleisen

Bis heute wird die Veddel in den Stadtplänen in unseren Köpfen gerne vergessen. Die meisten rauschen mit der S-Bahn dran vorbei oder fahren mit dem Rad durch, um nach Wilhelmsburg zu gelangen. Ein Halt ist selten vorgesehen. Die Veddel ist ein eigener Mikrokosmos, der trotz der verkehrsbelasteten Rahmung über zahlreiche Qualitäten verfügt. Dennoch bleiben seit vielen Jahren essenzielle Bedarfe der Anwohnerïnnen kaum berücksichtigt: ein großer Lebensmittelmarkt, eine Drogerie, eine Moschee und Vieles mehr. Mit der Öffnung des Freihafens rückten diese Maßnahmen in greifbare Nähe. Schließlich wurde eine große Fläche nicht mehr benötigt. Als jedoch das ehemalige Zollgebäude im vergangenen Jahr unter Denkmalschutz gestellt wurde, fiel eine Neuentwicklung dieses Bereichs wieder ins Abseits. Wie geht es also weiter mit dem nördlichen Teil der Veddel? Welche Maßnahmen sind notwendig, um den Stadtteil für seine Anwohnerïnnen bestmöglich zu gestalten? 

Um Lösungen für diese sowie weitere Fragen zu konzipieren, widmete sich die bda_hcu denkfabrik der Entwicklung des Veddeler Nordens. Im Zuge des Seminars, das jährlich gemeinsam vom Bund Deutscher Architekten (BDA) und der HafenCity Universität (HCU) durchgeführt wird, beschäftigten sich Studierende im vergangenen Semester mit dieser Fläche. Geleitet wurde die denkfabrik von Jan Löhrs und Tobias Münch, beide Vorsitzende im BDA Hamburg. 

Welche Nutzung ist an diesem Standort möglich?

Die Studierenden setzten sich mit der Situation vor Ort auseinander, die enorme Potenziale aufweist, wie beispielsweise die direkte Lage am Wasser. Gleichzeitig handelt es sich bei der Fläche um die schmalste Stelle zwischen Gleisen und Autobahn und fordert damit einen besonderen Umgang mit der Lärmbelastung. Welche hybriden Gebäudetypologien sind an solchen Orten möglich? Wie sieht der Umgang mit dem denkmalgeschützten Gebäude und der Fischgaststätte aus? Neben diesen Fragen standen zudem Aspekte auf städtebaulicher Ebene im Fokus: Welche Dichte und Durchmischungsformen sind an diesem Ort umsetzbar?

Entstanden ist eine Vielzahl an denkbaren Nutzungen, etwa die Mischung aus Wohnen und Arbeiten sowie Marktflächen und die Bereitstellung eines Nahversorgers. Auch eine Erweiterung um Hotels ist in den Entwürfen vorgesehen. Die unmittelbare Nähe zum Wasser spielte in den Entwürfen eine wichtige Rolle: So wurden neben einem Anlegegebäude am Ufer ein Elbschwimmbad vorgeschlagen. Auch die Bereitstellung eines Sport- und Gesundheitszentrums ist an diesem Standort vorstellbar. 

Wie sieht es an den anderen Standorten aus?

Die Ausstellung zeigt einen Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten für den Veddeler Norden. Den unmittelbaren Vergleich zu realen Planungen können sich die Besucherïnnen direkt vor Ort machen. Parallel zur Ausstellung der bda_hcu denkfabrik wird die HafenCity Hamburg GmbH ihre Entwürfe zu den Entwicklungen am Kleinen Grasbrook und am Billebogen präsentieren. 

Was bedeutet die Entwicklung am Grasbrook letztlich konkret für die Bewohnerschaft? Wird der Stadtteil weiter vor sich hinschlummern oder startet mit dem Grasbrook eine neue Aufmerksamkeit für die Veddel? Diese Fragen kann man zum heutigen Zeitpunkt noch nicht beantworten. Dennoch müssen die kommenden Entwicklungen kritisch beobachtet werden. 

Ausstellungseröffnung ist morgen, den 13. Juni um 18 Uhr in den Räumen der ehemaligen Zolldienststelle. 

Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf der Webseite des BDA Hamburg.
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//Dieser Artikel entstand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit dem BDA Hamburg//