Stadt

Ein neues Quartier für Ohlsdorf

Nördlich des Ohlsdorfer Friedhofs, auf dem Gelände der ehemaligen Anzuchtgärten des Friedhofs, soll ab 2022 ein Wohnquartier entstehen. Im Zuge dessen wurde vor Kurzem der städtebauliche Wettbewerb Große Horst entschieden. Den 1. Preis erhielten Renner Hainke Wirth Zirn Architekten aus Hamburg, gemeinsam mit MSB Landschaftsarchitekten.

Schwarzplan | © RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN

Das neue Quartier gliedert sich in drei Baufelder, die neben einem kleinen Gewerbebau 43 Reihenhäuser und sieben Geschosswohnungsbauten beinhalten. Das mittlere Baufeld ist um 10° gedreht, sodass an den beiden Ausläufern zwei kleine Quartiersplätze entstehen können, die als Gemeinschaftsräume nur für Fußgänger und Fahrradfahrer vorgesehen sind. Um das Quartier möglichst autofrei zu halten, werden im Osten und Westen jeweils eine Tiefgarage platziert. Im Außenbereich sind einige Parkplätze für z.B. Car-Sharing geplant.

Lageplan | © RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN
Grüne Durchmischung und Gärtnern

Nördlich des östlichen Baufelds soll ein zweigeschossiger Gewerbebau entstehen. Hier sind Coworking Spaces vorgesehen, es ließe sich aber auch eine andere Nutzung integrieren. Um an die ehemalige Nutzung des Ohlsdorfer Anzuchtgartens zu erinnern, soll das Gebäude eine Gewächshausarchitektur erhalten. Neben dem Gewerbebau wird eine Fläche für Urban Gardening freigehalten werden. Hier können Anwohner einzelne Teile zur eigenen Nutzung anmieten.

Das Quartier wird größtenteils aus einer ein- bis dreigeschossigen Bebauung mit insgesamt 76 Wohneinheiten bestehen. Die Gebäude variieren von Reihen- und Stadthäusern bis zu Geschosswohnungsbauten und sollen darüber hinaus im südlichen Teil einen geförderten Seniorenwohnungsbau mit 25 Wohneinheiten erhalten. Die Neubebauung greift die östliche, kleinteilige Bebauung, die sich durch niedriggeschossige Einfamilienhäuser auszeichnet, in der Gebäudetypologie auf und verdichtet sich so nach und nach in das neue Quartier hinein.

Isometrie der Baukörper | © RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN

Das neue Gelände ist mit der reinen Wohnnutzung innerhalb der Blöcke monofunktional, schafft jedoch durch die unterschiedlichen Gebäudetypologien etwas Abwechslung im Quartier und bildet daraus eine verdichtete Weiterführung der Nachbarschaft. Der Gewerbebau im Norden bringt einen kleinen Impuls der Durchmischung, je nachdem welche Nutzung umgesetzt wird. Die beiden Plätze und die Urban Gardening Fläche können Orte der Begegnung werden, vielleicht ergeben sich noch weitere Gemeinschaftsflächen innerhalb der Gebäude.

Ausloberin: Freie und Hansestadt Hamburg vertreten durch Bezirksamt Hamburg-Nord und Landesvertrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen

Verortung Große Horst