Im Rahmen der Aktionswoche des BDA Hamburg „Über-Setzen. Erkundungen auf der Veddel“ wurde nach einem experimentellen Spaziergang ein Veddel-Glossar erstellt, das im Laufe der Aktionswoche von Besucherïnnen ergänzt wurde.
Hier sind die Worte, die beim Spaziergang über die Veddel auffielen.
A
Außenraum, der
Der Außenraum (Gehwege…) ist ein Ort der gemeinschaftlichen Zusammenkunft. Seine bauliche Ausprägung (Breite) unterstreicht diese Bedeutung.
Autofokus, der
Auffallend ist die Präsenz von Autos – geparkt und fahrend, die viel Platz im öffentlichen Raum einnehmen.
B
Ballinstadt, die
Die Ballinstadt macht die Veddel über Hamburgs Grenzen bekannt.
Begrenzung, die
Begrenzungen findet man durch das Wasser, die Straße, die Schienen.
belebt
Auf den Veddeler Straßen ist immer was los. Es sind immer Menschen unterwegs.
C
Charme, der
Der Charme ist die besondere Veddeler Mischung aus Klinkerwohnbauten, verschiedenen Fensterformen, den belebten Orten, Brücken, dem Dorfcharakter, dem Grün.
D
definiert
Die Veddel ist kein „Schmelztigel“.
Gemeinschaften existieren nebeneinander (z.B. Sprache / Herkunft).
Denkmal, das
Denkmäler im Veddeler Norden sind real, wie die ehemalige Zolldienststelle und andere, wie die markanten Wohnbauten.
Disposition, die
Disposition von Blei, Arsen, Kupfer werden immer überschritten! Was wird dagegen unternommen?
E
Elbe, die
Wird nicht wirklich wahrgenommen. Befindet sich hinter Mauern (Deich und Kaimauer).
eng
Es wohnen mehr Menschen pro Wohnung auf der Veddel als in anderen Stadtteilen (m2/Kopf).
Essen, das
Essen verbindet. Es finden viele gemeinschaftliche Aktionen statt, die sich um’s Essen drehen. Kuchenback-Wettbewerbe und gemeinsames Fastenbrechen im Café Nova zum Beispiel.
F
Fischgaststätte, die
Der Ort, der über die Veddel hinaus bekannt ist.
Eine Institution.
Frauen, die
Wenn man durch die Straßen geht, sieht man selten Frauen. Wo sind sie? Was machen sie? Warum sind sie so unsichtbar?
Friseure, die
Friseurladen als Ort der Gemeinschaft. Nicht nur reine Dienstleistungen.
G
Gemeinschaft, die
Goldkritik, die
Die vergoldete Wand eines SAGA-Hauses hat es – kontrovers diskutiert – in die Presse geschafft.
H
homogen
Hunde, die
Gemessen an der Zahl der Bewohner gibt es (kulturbedingt?) wenig Hunde.
I
Identifikation, die
Innenhöfe, die
In den Innenhöfen spielen die Kinder.
Familien treffen sich.
Eher belebte Orte.
Insel, die
Genau wie Wilhelmsburg ist Veddel eine Elbinsel. Deswegen sagt man „auf der Veddel“.
J
Juter Geruch, der
Die Bäume, der Kakao, das Bier, der Sommer, …
K
Kirche, die
Vielseitig belebter Ort verschiedener Gemeinschaften.
Klinker, der
Der rote Stein an der Fassade ist das prägende Element in der gebauten Veddel.
kultig
Kultur, die
Kulturelle Einflüsse prägen das Bild auf den Straßen und die sichtbare Art der Gemeinschaft.
L
Lärmschutzwand, die
Trotz deutlich überschrittener Höchstwerte für Lärmbelastung wurde erst spät eine Lärmschutzwand gebaut. Der Stadtteilbeirat (alle Veddeler Akteure, Insitutionen, Vereine, etc.) hat jahrelang dafür gekämpft.
M
Männer, die
Männer nehmen den öffentlichen Raum ein und prägen ihn.
Frauen meiden manche Straßenabschnitte.
N
Nachbarschaft, die
Man kennt sich auf der Veddel – über die Hausgemeinschaft hinaus.
Nova, das
Café bei der Kirche
O
ortsverbunden
Viele Veddeler möchten im Viertel wohnen bleiben – auch wenn sie eine kleinere/größere Wohnung brauchen.
P
Penny, der
Der einzige Discounter
Der Penny ist fast die einzige Möglichkeit, sich mit Lebensmitteln, Haushaltsbedarf zu versorgen. Vieles gibt es dort nicht.
Post, die
Veddel hat keine Post. Man muss bis nach Rothenburgsort. Es gibt jetzt neuerdings Postfächer. Und einen kleinen Postshop – mit den Öffnungszeiten 15-17 Uhr.
Q
Quartiersentwicklung, die
Aus verschiedenen städtischen und SAGA Fonds werden unterschiedliche Projekte umgesetzt.
SAGA ProQuartier
R
Radweg, der
Es gibt fast keine Radwege.
S
SAGA, die
Mischt mit.
Scotland Jard, das
Der einzige Bäcker im Stadtteil.
Jeder geht dorthin.
sechziger
Baukultur
T
Treffpunkte, die
Gewisse Straßen sind voller Treffpunkte, die aus Cafés, Frisörläden, der islamischen Gemeinde, der S-Bahnstation und Räumen, die von außen nicht sichtbar sind, bestehen.
U
Uninsel, die
Die Veddel ist eine Insel – aber fast ohne direkten Zugang zum Wasser.
V
Veddeler Brückenstraße, die
Die Straßen, in der die meisten Läden und Cafés sind. In einigen Cafés sitzen nur Männer, sodass einige Frauen sich wie bei Spießrutenlauf fühlen und den Weg eher meiden. Einige Männer verbieten ihren Ehefrauen den Weg zu gehen.
Vereine, die
Kulturvereine, Ruderverein, Vereinigungen – Orte, die den Stadtteil prägen.
Islamischer Verein, Sportverein, Kirchengemeinde – gemeinschaftliche Funktion und sind im Stadtbild (auch baulich) präsent.
Sportvereine bieten viel Gemeinschaft und Identifikation.
W
Wassersport, der
Schüler lernen im Müggenburger Zollhafen Segeln – und es gibt einen Ruderverein.
Wenig Wasserzugang
Es fehlen offene, frei zugängliche Orte/ Stellen, die das Wasser für die BewohnerInnen erlebbar machen.
Z
zaunlos
Viele unterschiedliche Teilräume sind ohne richtigen Zaun, sodass man fußläufig flüssig durch den Stadtteil spazieren kann.
Zonck, das
Musikkneipe und Billardcafé
Das Zonck ist eine Raucherkneipe, typische Eckkneipe, günstiges Bier, Billard, Konzerte, „deutsch“, geführt von einem türkischsprechenden Mann hinterm Tresen.