Die SAGA Unternehmensgruppe startet ihr neues Systemhaus-Konzept in Farmsen-Berne.
Bereits im Januar kündigte der Hamburger Senat das neue Modellvorhaben an, in dem Wohnraum für unter 8.-€ netto/kalt in den ersten fünf Jahren angeboten werden soll. Vor wenigen Wochen wurde in diesem Zuge der erste Baustart in Neugraben-Fischbek gefeiert. Nun zieht die SAGA Unternehmensgruppe nach und präsentiert ihr neues Systemhaus-Konzept, das dem Prinzip des Modellvorhabens des Senats folgt. Ziel ist es, kostengünstig und gleichzeitig mit einem hochwertigen architektonischen Gestaltungsanspruch einen Wohnungsbau im geförderten und frei finanzierten Bereich zu ermöglichen.
Kostengünstig Wohnen
Im Stadtteil Farmsen-Berne in der August-Krogmann-Straße wird nun das erste Bauvorhaben nach dem neuen Konzept umgesetzt. Das Projekt umfasst den Bau von 148 Wohnungen, die auf vier Gebäude verteilt werden. Zudem werden 150 Fahrrad- und 34 Tiefgaragenplätze bereitgestellt. Auch die E-Mobilität wird berücksichtigt: So wird es Ladevorrichtungen für PKW’s und Fahrräder geben. Die Miete soll in den ersten Jahren nicht über 6.50 € netto/kalt im geförderten Bereich und 8 € netto/kalt pro Quadratmeter im frei finanzierten Bereich betragen.
Individualisiertes, modulares Bauen
Um das Wohnumfeld möglichst vielfältig zu gestalten, wurden im Vorfeld in Absprache mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und den Bezirksämtern besondere Typengenehmigungen für Geschosswohnungsbauten und Reihenhäuser erwirkt. Hierbei handelt es sich um 40 unterschiedliche Varianten für Mehrfamilienhäuser und 17 verschiedene Reihenhaustypen, die je nach Ort und Bedarf unterschiedlich eingesetzt werden. Das Systemhaus umfasst aktuell 17 Dreispänner, fünf Vierspänner, vier Eckgebäude und einer Reihe von Zweispännern, die sich je nach Bedarf unterschiedlich kombinieren lassen. Dabei lassen sich die Gebäude von einem geschlossenem bzw. geöffneten Blockrand bis hin zu Zeilenbauten kombinieren. Zudem lassen sich die Erdgeschosszonen je nach Bedarf des Ortes unterschiedlich gestalten bzw. gegebenenfalls durch ein Staffelgeschoss in den oberen Geschossen erweitern. Selbst bei der Fassadengestaltung ist man variabel.
„Mit dem SAGA Systemhaus verfügen wir jetzt über einen funktionalen, bezahlbaren kleinen Stadtbaustein, der je nach Lage flexibel eingesetzt werden kann. Durch die Möglichkeit der äußerlichen Varianz kann er trotz aller Rationalität und Serialität sehr spezifisch auf seine bauliche Nachbarschaft reagieren.“
(Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor)
Beim neuen Systemhaus-Konzept handelt es sich um einen interessanten Ansatz für eine kostengünstige Gestaltung von Stadt. Dennoch muss man berücksichtigen, dass dadurch wiederum neue, inspirierende Ansätze verloren gehen können, da man auf die Bautypen beschränkt ist. Auch wenn die Kombinationsmöglichkeiten vielfältig scheinen, wie lassen sich künftige neue Technologien oder Materialmöglichkeiten einarbeiten? Das Systemhaus mag für den Moment als richtige Lösung erscheinen, da man kurzfristig und mit einer gewissen Varianz kostengünstigen Wohnraum schafft. Inwiefern dieses Konzept einen bunten und spannenden Städtebau für die Zukunft schafft, muss sich noch zeigen.
Weitere Projekte nach dem Systemhaus-Konzept mit rund 1.500 Wohnungen werden aktuell in Lurup, Fuhlsbüttel, Wandsbek und in Hamm geplant.