Wettbewerbsentscheidung für das Baufeld 10 im Pergolenviertel
Während man bereits im nördlichen Bauabschnitt die ersten Richtfeste feiert, wurde auf dem südlichen Areal vor wenigen Monaten der Wettbewerb um das vorletzte Baufeld 10 entschieden. In diesem Fall dürfen zwei Hamburger Architekturbüros den Wohnblock planen: DFZ Architekten erhielten den Zuschlag für den südlichen Bauteil, Spine Architects für den nördlichen – dieser wird in der kommenden Woche auf DA. vorgestellt.
Der Gebäudeblock bildet den südlichsten Punkt des Pergolenviertels und knüpft an die Alte Wöhr und ein neues Wohnquartier auf der gegenüberliegenden Straßenseite an. Der Bau gliedert sich in drei Häuser, die von Baugemeinschaften bezogen werden. Zudem werden im Erdgeschoss ein Co-Working Space sowie ein Nachbarschaftscafé mit Gemeinschaftsraum angesiedelt. Die Wohnungen werden über die Eingänge im Innenhof erschlossen und variieren in ihrer Größe zwischen zwei und vier Zimmern.
Unterschiedliche Wohnungstypen
Um die gängige geschlossene Blockstruktur des Pergolenviertels zu erhalten, wird der achtgeschossige Riegel an den beiden Seiten durch zwei viergeschossige Bauten fortgesetzt. Durch eine neue Grundrissgestaltung ergeben sich spannende Möglichkeiten in der Gestaltung von Wohntypen. So werden im Erdgeschoss zwei Zweiraumwohnungen sowie insgesamt vier Maisonette-Wohnungen untergebracht, die sich im zweiten Obergeschoss schließlich über den gesamten Baukörper erstrecken. In den darüber liegenden Etagen werden Wohnungen aufgesetzt, die über einen Laubengang aus dem Riegel erschlossen werden.
Damit das Quartier ein homogenes Erscheinungsbild erhält, wurde bei der Fassadengestaltung, ebenso wie bei den bisher vorgestellten Projekten, gemäß dem Gestaltungsleitfaden ein dunkler Klinker ausgewählt. Das gleichmäßige Raster der Fassade wird durch die Platzierung von Loggien, Fensteröffnungen und Wänden leicht gebrochen.
Kritik
Man erkennt auch hier das wiederkehrende Muster einer sich nach außen abgrenzenden Fassadengestaltung. Diese konsequente Architektursprache mag dem Quartier sicherlich guttun, da es sich nach außen als eine Einheit darstellt. Ob das Nachbarschaftscafé eine tatsächliche Öffnung nach außen schafft, ist fraglich. Die rund 2,60 Meter Höhenunterschied zum Straßenniveau wirken eher als eine Barriere. Hervorzuheben ist bei diesem Entwurf, dass nicht nur unterschiedliche Wohntypen geplant werden, sondern auch zeitgemäße Wohnformen ihren Platz in diesem Gebäude finden.
Daten:
Größe: 13.267 m2 BGF
Architektur: DFZ Architekten
Auslober: UnsLüü GbR c/o Conplan, Pergolenpartner GbR und StadtparkWohnen eG i.Gr. mit To Huus und insel e.V. c/o; Lawaetz-Stiftung