Hamburg. Mittlerweile von zahlreichen Anwohner*innen liebevoll-sarkastisch Hanse- und Abrissstadt genannt, macht ihrem Namen tatsächlich in letzter Zeit alle Ehre. Geschehen ist dies nämlich unlängst mit dem Abriss der Oberpostdirektion Hamburg in der City Nord, geschehen wird dies gewiss mit den City-Höfen am Hauptbahnhof, das Deutschlandhaus scheint auch das gleiche Schicksal zu ereilen. Doch neben den fortwährenden Abrissdebatten, die Hamburgs Umgang mit dem Bestand mit einem riesigen Schlund vergleichen, der ein Großprojekt nach dem anderen aus der Hamburger Baulandschaft verschwinden lässt, gibt es Projekte, die sich mit dem historischen Bestand befassen und versuchen, diesen bestmöglich zu erhalten.
Ein etwas kleineres Projekt ist das Bürohaus am Ballindamm 17, das Anfang 2019 umfangreich saniert wird. Projektentwickler ist die Quest Management GmbH, die Sanierung wird von HS Architekten durchgeführt.
Mit der repräsentativen Lage direkt an der Binnenalster wird das Bürohaus, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut und 1905 und 1921 um jeweils einen Bauabschnitt erweitert wurde, umfassend entkernt und revitalisiert.
Knapp 13.000 qm Mietfläche werden auf sieben Geschossen mit neuer Haustechnik versehen und auf heutige Bürostandards umgebaut. So entstehen pro Etage rund 1.800 qm Bürofläche. Der Innenhof wird mit einer Ziegelfassade versehen und soll, laut Projektentwickler, ähnlich wie die Hackeschen Höfe in Berlin anmuten und genutzt werden.
Um sich dem Ort mit dem Blick auf die Binnenalster zu öffnen, sind im Erdgeschoss Gastronomie- und Einzelhandelsflächen geplant. Die Fassadensanierung und Umverlegung des Haupteingangs an den ursprünglichen Ort sollen einen historischen Bezug zum Original aus dem Jahr 1921 setzen.
Geplante Fertigstellung des Projekts ist 2020.