Kennen Sie Jakob Klenke? Den Bahaus-Gymnast und Assistent von Oskar Schlemmer? Der zu unrecht in Vergessenheit geratene Künstler, Pädagoge und Öko-Technik-Visionär arbeitete von 1926 – 1929 am Bauhaus in Dessau und setzte seine Lehrtätigkeit kurzzeitig an der Kunsthochschule am Lerchenfeld (heute HfBK) in Hamburg fort.
Klenke versteht den Körper als Bauwerk und bauende Entität, unternimmt Experimente mit Wahrnehmung durch Farben und Licht, sowie technologischen Apparaturen. Seine Sinnes- und Leibesübungen für den täglichen Gebrauch inspirieren und verwundern noch heute die Tanz- und Architekturgeschichte.
Klenkes Übungen, sowohl zur körperliche Fitness, als auch zur Verfeinerung der Wahrnehmung, basieren dabei auf der Form der Unendlichkeitsschleife, die für den unablässigen Austausch mit der Umwelt steht. In Auseinandersetzung mit seiner Gymnastik, seiner Farbenlehre, seiner improvisatorischen Praxis und den möglicherweise von ihm entworfenen Fitness-Geräten beschäftigen wir uns in der Spekulativen Retrospektive damit, welche Fragen seine Arbeit und sein Körperideal für den „Neuen Menschen“ heute und in der Zukunft aufwirft.
Über die Zeit des Hamburger Architektur Sommers werden wir an unterschiedlichen Orten in Hamburg, Klenkes Werk rekonstruieren sowie seine Verbindungen zu Karl Schneider und Einflüsse auf die Künstlerin Margrit Kahl.
Jakob K. – Eine spekulative Retrospektive ist ein Projekt von Heike Bröckerhoff, Moritz Frischkorn, Jonas Woltemate sowie den Architekt/innen Mara Kanthak und Thomas Pearce.
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