Die Jahre nach 1918 waren nicht nur politisch und gesellschaftlich eine Umbruchzeit, sondern auch im Wohnungs- und Städtebau wurden neue Weichen gestellt. Der Wohnungsbau blieb nicht wie in der Vorkriegszeit dem Markt überlassen, sondern Staat und Kommunen förderten den Wohnungsbau auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Die initiierten Reformen blieben nicht auf Architektur und Städtebau beschränkt, vielmehr waren sie eingebettet in einen Kontext wohn- und lebensreformerischer Modelle.
Der Hamburger Reformwohnungsbau ist bisher national und international wenig beachtet worden. Vor allem Oberbaudirektor Fritz Schumacher in Hamburg (ab 1909) und Stadtbaurat Gustav Oelsner im preußischen Altona (ab 1924) prägten bis zu ihren Zwangspensionierungen 1933 das Wohnungsbaugeschehen.
Im Rahmen der Tagung soll daher die baukulturelle Vielfalt des Hamburger Wohnungsbaus nach 1918 beleuchtet, auf die Bauhausmoderne bezogen und vor dem Hintergrund der Bau- und Planungskultur in anderen deutschen Städten reflektiert werden. Auch Fragen des Umgangs mit dem baukulturellen Erbe und der Zukunftsfähigkeit des Wohnungsbaus der 1920er Jahre sind vor dem Hintergrund aktueller Wohnungsversorgungsengpässe Gegenstand der Veranstaltung.
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