Die Baukultur Japans ist zu einer weltweiten Inspirationsquelle für Architekten geworden. Beginnend mit der „Öffnung“ des Landes um 1853, nach einer Jahrhunderte anhaltenden Phase der Isolationspolitik, entstand ein einzigartiger Prozess der kulturellen Verknüpfung und Annäherung vor allem mit Europa.
Prägende Protagonisten dieser Entwicklung waren Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts Bruno Taut, Martin Gropius und Kenzo Tange. Bauten wie das japanische Heiligtum Ise-jingū (der große Schrein von Ise) oder die kaiserliche Katsura-Villa gerieten erstmals in den Fokus internationaler Aufmerksamkeit. Die ursprünglichen Debatten um die Moderne oder Postmoderne sind zeitgenössischen Diskursen gewichen, und die japanische Baukultur hat sich seinerseits im Abgleich mit den Ideen der westlichen Avantgarden verändert. Doch mehr denn je scheint die Faszination an der Eigenständigkeit und den Ideen hinter der auf dem Inselstaat entstehenden Architektur zu wachsen.
Die Fragen, inwiefern und mit welchen Mitteln architektonische Gestaltungsprinzipien aus der japanischen in die europäische Kultur überführt werden können, wie ein verinnerlichtes Thema oder eine architektonische Idee aus einer persönlichen Auseinandersetzung mit der japanischen Baukultur zum Ausdruck gebracht werden kann, waren Ausgangspunkt der Ausstellung „Dialoge Japan : Europa“. Im Zentrum der Gruppenschau stehen eigens für diesen Anlass entworfene Rauminstallationen. Die Entwürfe werden als Architekturen selbst erfahrbar und durch Skizzen, Zeichnungen, Pläne, Fotografien sowie Statements der Büros ergänzt, wodurch ein dichtes Panorama an Positionen einer jungen Architektengeneration aus Europa entsteht.
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