„In der Architektur verstehen wir unter Solids massive, kräftige, gründlich gearbeitete und stabil gefügte Bauwerke. Natürlich spielt hier auch die »Größe« eine Rolle, es ist aber nicht nur die reine Größe eines sehr großen Bauvolumens, eines großen Raumprogramms, es ist vielleicht noch mehr die gefühlte oder die gespürte Größe, die Bedeutung eines besonderen Inhaltes.“
(W. A. Noebel)
Der Begriff der Monumentalität liegt hier selbstverständlich nahe: großmaßstäbliche Gebäude, wie im Falle des Bundesnachrichtendienstes, beeindrucken mit ihrer strukturbedingten Größe. Andere Gebäude, wie etwa ein Hotelhochhaus, beeindrucken mit ihrer Eleganz, die im Auge des Gastes und Betrachters das entscheidende Kriterium darstellt. Allen ausgestellten Gebäuden gemein ist die Präzision in der Detaillierung des Natursteins, die der Monumentalität durchaus auch unvermutete Poesie verleiht.
Die Ausstellung spannt einen großen zeitlichen Bogen und präsentiert fünf entscheidende Projekte der vergangenen 20 Jahre: Das Haus am Leipziger Platz (2001), das Hotel Maritim (2005), das Hotel Concorde/Sofitel Hotel (2005/2018), die Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (2016) und den Wettbewerbsgewinn des „Revolution of Dignity Museums“ (Maidan Museum) in Kiew, Ukraine (2018).
Insbesondere der – nach fast 10-jähriger Bauzeit fertiggestellte – Bundesnachrichtendienst steht im Fokus der Ausstellung, die exklusive Einblicke in ein für die Öffentlichkeit verschlossenes Gebäude erlaubt. Sie zeigt, wie die herausfordernd vielschichtige Bauaufgabe des größten Projektes der BRD nach 1945 im Inneren wie im Äußeren vom Büro Kleihues + Kleihues gelöst wurde, und gewährt den Blick auf ungeahnte Details.
Anhand ausgewählter Fotografien, Modelle und Fassadenmuster erhält man einen detaillierten wie exemplarischen Einblick in das Schaffen der Architekten, welche mit ihrer gestalterischen Kontinuität einerseits zwar formale Vernetzungen und Beziehungen der Gebäude untereinander zulassen, andererseits aber explizit das sie umgebende städtebauliche Umfeld miteinbeziehen, das jeweils sehr unterschiedliche Anforderungen an die Architektur stellt.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Webseite des AIT-ArchitekturSalons.